Es gibt im Wesentlichen zwei Vorgehensweisen.
Das eine ist eine konstruktive Herangehensweise: Eine Idee ist in meinem Kopf, von Fleischskandal bis Sehnsucht, von Ausländerfeindlichkeit bis Kindesmissbrauch. Pinsel und Farbe sind dann das Medium, das die Bilder in meinem Kopf, das Photo, das mich inspiriert hat, oder die Musik, Gelesenes, in Malerei übersetzt. Das Schaffen in diesem Fall ist zielorientiert. Beim Anhängen des Bildes an die Wand werde ich bei jedem Schritt kontrollieren:
dient meine Farbwahl diesem Ziel? kommt mein Anliegen so beim Betrachter an? Gelingt es mir die Atmosphäre zu schaffen, die meine Idee am Besten zum Ausdruck bringt?
Eine andere Möglichkeit ist ein meditativer, experimenteller Ansatz.Der Ausgang ist vollkommen ungewiss, das Unternehmen ein Abenteuer.
Das heißt nicht, dass ich gänzlich planlos an das Bild heran gehe. Vielmehr lasse ich mich tragen, ich unterhalte mich mit ihm und befrage es. Das Tun ist entscheidend, der Weg das Ziel. Immer wieder aufs Neue übermale ich, lasse stehen, lasiere, stelle neue Verbindungen her, verabschiede mich von „schönen Stellen“. Nichts ist sicher, nur so viel, dass am Ende nicht das entsteht, was ich mir vorgenommen habe.
Diese Art der Malerei lässt mich mitunter auf eine frustrierende Art mit mir und meinen Erfahrungen alleine. Zu entscheiden, wann ich aufhöre ist die größte Herausforderung.
Nach Trutz Biek Köln ist „...Malerei keine beschreibende Disziplin. Sie steht für sich selbst. Aus den Ideen, Konzepten, Gefühlen, mit denen der Malende sich an die Arbeit begibt, entsteht ein eigener Farben-Formen -Mikrokosmos, der in seiner unergründlichen Strenge seiner ästhetischen Logik Komposition erst entstehen lässt... „
